Vor einem Jahr habe ich hier das Brettspiel Tobago vorgestellt, das uns auch weiterhin sehr begeistert. Ich selbst mag es sehr, wenn es zu Spielen Erweiterungsvarianten gibt. Bei Tobago gibt es mit Tobago Volcano* tatsächlich eine solche Erweiterung, die nur mit dem Grundspiel zusammen spielbar ist. Wie letztes Jahr beschrieben, muss man sich in die Logik des Spiels erst mal hineindenken, bekommt aber nach einigen Spielrunden trotzdem schnell an den Punkt, dass man nicht mehr parallel in die Anleitung schauen muss. Die Erweiterung liefert einen Kunststoffvulkan, 25 Lavaplättchen und vier Landschaftskarten, bei denen immer mehrere Sechsecke zusammen verbunden sind. Dazu gibt es Karten mit den vulkanischen Hinweisen, die wie die Hinweiskarten aus dem Grundspiel funktionieren d.h. es wird darauf angegeben, ob es neben oder eben nicht neben der Lava bzw. dem Vulkan liegt. Die Anleitung setzt voraus, dass man die Grundregeln des Tobago Spiels bereits verstanden hat. Zunächst wird der Vulkan auf dem Spielfeld platziert.
Neue Spielideen zu entwickeln ist ja gar nicht so einfach. Zoch kombiniert hier aber ein Memoryspiel, in dem ja ohnehin meistens die Kinder geschickter sind, mit einer Geschicklichkeitsherausforderung, da das eigentlich Spielfeld wackelt bzw. eher vibriert. Ebenfalls von Zoch hatten wir hier zwar schon Aufbauten, die sehr leicht ins Schwanken geraten, aber ein vibrierendes Spiel gab es noch nie. Auslöser dafür ist eine Mechanik, die an Aufziehspielzeug erinnert und wie bei den Tieren, die sich bewegen, in einer vorgegeben Zeit abläuft. Aufgezogen wird in diesem Fall der Pizzabäcker Pino, der auf die einmalig aufzubauende Stadt gesetzt wird.
Bis zu sechs Spieler können bei diesem Kartenspiel dabei sein, wobei es zwar ein Wissensquiz zum Thema Weltall ist, es aber keinen Gewinner unter den Mitspielern gibt. Man entscheidet sich lediglich, ob man 15, 12 oder neun Karten spielt und legt so den Schwierigkeitsgrad fest. Gewonnen hat man, wenn man die Farbleiste schneller oben erreicht hat, als die Karten alle sind. Dabei rutscht man zwei Felder vor, wenn man die Frage richtig beantworten kann, nur ein Feld, wenn das Team geholfen hat und bleibt stehen, wenn es falsch war. Es werden pro Frage vier Antwortmöglichkeiten vorgegeben.
Geliefert wird das 14teilige Holzpuzzle, das nach Herstellerangaben aus zertifiziertem Lindensperrholz hergestellt ist, mit einer einfolierten Pappbanderole. Der Deckel ist gleichzeitig das Puzzlefeld. Die auswechselbaren Teile liegen im Inneren des Kästchens. Variiert können jeweils 3x vier Teile werden. Daher gibt es vier Köpfe, vier Körper und vier Beine.
In der Papppackung, die etwas stabiler ist als die herkömmlichen Eierpackungen ist und hier nun tatsächlich schon mehrere Monate bespielt wird, befinden sich drei braue und drei weiße Eier.
Anonsten hätten auch gerne alle Eier zum öffnen sein können, denn der nun Fünfjährige spielt tatsächlich fast ausschließlich damit.
Das besondere des Spiels, dass mit vier Spielern gespielt werden kann, ist der Ablauf der Schatzssuche – den Ort des Schatzes weiß zu Spielbeginn tatsächlich niemand, denn er ergibt sich erst durch die jeweiligen Hinweiskarten und damit im Zusammenspiel von allen. Dabei gibt es Logikregeln, die nicht gebrochen werden dürfen – als simples Beispiel: wenn ein Spieler definiert, dass der Schatz im größten See zu finden ist, kann der nächste keine Karte auslegen, die angibt, dass der Schatz im Gebirge zu finden sei. Vier Schätze können parallel versteckt bzw. gesucht werden. Dieses Taktikspiel wird uns wohl noch lange begleiten, denn es ist sehr kurzweilig und vor allem immer überraschend anders.
Bei diesem Constructor Set lassen sich Modelle zusammenbauen, die sich tatsächlich bewegen lassen, was für viel Spielspaß sorgt.
Die Deluxe-Variante bietet aber eigentlich mit gleich sechs Sonderfiguren – Apfel. Goldener Würfel, Dosenwurm, Wiesel, Glucke und Rostbratwürmer noch viel mehr Abwechslung. Ich vermute, dass diese Varianten bei der ursprünglichen Version nicht mit dabei waren. Damit bekommt man beispielsweise einen neunten Würfel oder kann sich mit dem Dosenwurm vor Fehlwürfen schützen. Ich bin mir daher sicher, dass dieses Würfelspiel noch recht lange bei uns bleiben darf, da es so schnell nicht langweilig wird.
Die Boote schwimmen und zeigen auch nach mittlerweile vielen Badestunden keinerlei Risse. Bei einem der Segelboote ist allerdings die Metallöse rausgegangen, was aber die Spielfreude nicht stört. Am meisten gefällt mir an diesen beiden Booten, dass sie keine versteckten Schimmelecken bilden können, denn wer einmal die Quietscheentchen, auf die wir trotzdem nicht ganz verzichten, nach Jahren geöffnet hat, hat da sicherlich auch schon grauenvolles entdecken können. Das wird bei diesen Booten sicherlich nie passieren.
In den ersten Spielrunden haben wir ziemlich oft in die Spielanleitung geschaut, obwohl die Spielregeln eigentlich nicht wirklich kompliziert sind und auch von jüngeren Kindern verstanden werden. Ein bisschen Fingerspitzengefühl braucht man aber. Die Mischung aus Taktik aber auch Glücksspiel gefällt mir jedenfalls sehr. Die Pappteile und die massiven Holzfiguren lassen außerdem auf ein langes Spielevergnügen hoffen.
In unserem Fall ist der Jüngste für diese Einsteigervariante aber noch zu klein und interessiert sich noch nicht wirklich für Buchstaben. Es gibt aber glücklicherweise auch noch Extraregeln für Grundschüler, was für unseren Zweitklässler noch passend ist. Dabei wird mit den Geheimgängen gespielt, es müssen alle Buchstaben erreicht werden und man kann mit den beiden Häusern auch noch tauschen. Dennoch ist das Spiel tatsächlich nur für ein ganz bestimmtes Leselernalter interessant, aber sicherlich auch ein sehr passendes Einschulungsgeschenk.